Neue deutsche Bundesländer
Froggie ist in Topform und so machen wir uns auf die Reise gen Nordosten. Wir haben uns via Internet in Meissen eine Unterkunft reserviert und wollen "Sachsen fürstlich erleben". Natürlich steht Dresden auf unserem Programm, aber in Radebeul, der Heimatstadt von Karl May bleiben wir bereits bei der nostalgischen Schmalspur-Dampfeisenbahn hängen.
Nach der Stadtrundfahrt in Dresden erkunden wir die Sehenswürdigkeiten auf eigene Faust. Wir sind von den Massen des Zwingers überrascht und wissen nun auch, dass es sich nicht um ein Verliess, sondern um eine Vergnügungsstätte handelt. Natürlich bestaunen wir auch die Semperoper, den Fürstenzug und die vielen architektonischen Schönheiten dieser Stadt.
Die im Krieg zerstörte und zum 700jährigen Bestehen wieder aufgebaute Frauenkirche ist von beeindruckender Schönheit und überstrahlt die Stadt auch aus der Vogelperspektive.
Auf dem Platz des berühmten Striezelmarktes findet auch der Herbstmarkt statt, der farbenfroh viele Lekkereien und Spezialitäten der Region präsentiert. Der verspielte Brunnen war für uns der Hingucker an der Pragerstrasse, der Einkaufsmeile von Dresden.
Mit der S-Bahn fahren wir in die Sächsische Schweiz und lassen uns von der hundertjährigen Strassenbahn zur Endstation, dem "grossen Wasserfall" im Kirnitzschtal, rütteln. Den "grosse Wasserfall" gibt es nur, weil Schweizer Auswanderer der Meinung waren, in dieser Landschaft müsse zwingend Wasser vom Felsen plätschern.
Vom Besuch der bekannten Meissener Porzelanmanufaktur bleiben Beni zwei prägende Begriffe. Preisschilder und das Wort Scherbenstärke! Die beiden Begriffe sind uns sehr diametral eingefahren. In der Ausstellung ist eine Kaffeetasse mit Unterteller für schlappe 300 Euro zu haben. In der Manufaktur erklärt man uns die Qualität anhand der Scherbenstärke. Bei solchen Preisen erübrigt sich für uns die Qualitätsprüfung nach dem Kauf! Den Preis der spielbaren Porzelanorgel haben wir nicht nachgefragt.
Das Städtchen Meissen ist wunderschön restauriert und erinnert uns an die schnuckligen Häuser von Modelleisenbahnen. Die Albrechtsburg mit ihren sehr speziellen Gewölben ist absolut sehenswert.
Nachdem wir uns die 98 Treppenstufen zum Hotel hochgeschleppt und uns erfrischt haben, hüpfen wir die selben Stufen wieder runter und begeben uns auf den 15-minütigen Spaziergang zum Restaurant. Die nun vor uns liegenden 56 Stufen zur Eingangstüre erklimmen wir doch locker. Danach werden wir mit einen wahrlich fürstlichen Nachessen belohnt.
Auf unserem Weg Richtung Mecklenburg statten wir der Wirkungsstätte von Martin Luther einen Besuch ab. Das Städtchen Wittenberg wird von der mächtigen Stadtkriche dominiert.
Die ganze Schönheit der Seenplatte von Mecklenburg bestaunen wir aus der Vogelperspektive. Nach der Landung muss Beni erst mal mit einem Matjesbrötchen gestärkt werden, damit er die mörderisch steile Treppe im Kirchturm von Rödel bezwingen kann.
Wir verbringen einen ganzen Tag auf dem Schiff und lassen uns über 8 Seen gondeln. Wir wissen die sehr ausführlichen und informativen Erklärungen unseres Kapitäns zu schätzen. Der monotone Tonfall veranlasst uns aber, aus dem Schiffsnamen "Plauer Werder" den Begriff "Plauder-Werder" zu kreieren.
Heute ist unser Sporttag. Mit der Draisine strampeln wir auf einer stillgelegten Eisenbahnstrecke durch "Natur pur". Mit dem Besuch eines Berberaffen Parks in Malchov beenden wir einen weiteren erlebnissreichen Ferientag.
Die Weiterfahrt nach Norden bringt uns auf die Insel Rügen. Wir finden ein schnuckliges Hotel und natürlich eine Katze. Mit dem "rasenden Roland" lassen wir uns nach Binz bringen und von da geht es auf dem Meer zu den eindrücklichen Kreidefelsen. Auch eine Wanderung in der schönen Natur gehört zu unserem Programm. Der erschöpfte Beni musste sich danach aber sofort mit einer Currywurst stärken.
Am nördlichsten Punkt der Insel weht uns eine "steife Brise" um die Nasen. Trotzdem lassen wir uns nicht davon abhalten von Cap Arkona und Viss schöne Eindrücke mit zu nehmen.
Am nächsten Tag lassen wir uns vom Fährmann übersetzen und geniessen den Strand in Baabe. Aus der "steifen Brise" ist eine "sehr steife Brise" geworden. Wir sind fasziniert von der aufgewühlten Ostsee.
Mit 2 PS lassen wir uns zum Jagtschloss Granitz kutschieren. Die durchbrochene, schwindelerregende Treppe auf den Aussichtsturm erfodert von Erna ernorme Überwindung. Der Ausblick über die Insel entschädigt für die Mühen. Wir tanken die letzen Sonnenstrahlen, verabschieden uns von den Pferden und machen uns auf den Heimweg in die Schweiz. Wir haben den Urlaub sehr genossen und werden sicher wiederkommen.